Wieder On The Road

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Textfeld: Das muss alles rein,aber zuerst musste es erst mal bis nach Uruguay. 90 Kilo in Koffern, Taschen, HandgepŠck.  In Tegel der erste Check. Der harmlose Wanderrucksack von Per ist so randvoll mit Netzteilen, Kabeln, Steckern und sonstiger Elektronik,  dass er zur Sonderbehandlung gebeten wird.  Hier geht noch alles gut, aber in London wirdÕs lustig.   Der Rucksack wird kassiert, grŸndlich untersucht, Per muss unter Aufsicht auspacken, erklŠren. Wieder wird alles weggebracht. Schon ein ViertelstŸndchen spŠter bekommen wir die Einzelteile und dŸrfen einpacken. Aber wir haben keine Eile – erst in drei Stunden geht unser Flug. Was macht man in der Zeit? Na klar, erst mal Fish and Chips und dann die Suche nach deutschen Presseerzeugnissen – erfolglos – soo international ist London nun auch wieder nicht.

Kurz vor zehn startet der Flieger und nach 12 ½ Stunden Flug sind wir am nŠchsten Morgen um 8.20 h Ortszeit in Buenos Aires. Hier ist beim Zoll der Rucksack všllig uninteressant, allerdings erregen unsere div. Autoersatzteile Missfallen. Sie dŸrfen nicht ins Land, aber der Zšllner legt mir in den Mund, dass die (originalverpackten) Teile doch bestimmt gebraucht seien. NatŸrlich sind sie das, und als er auch noch unsere ausgedruckten Tickets fŸr die FŠhre nach Uruguay sieht, dŸrfen wir als Durchreisende alles mitnehmen.

Am FŠhrterminal nach Uruguay noch mal Sicherheitscheck, wieder wird alles durchleuchtet, aber hier – alles paletti. Eine Stunde spŠter erwartet uns Sandra am FŠhrhafen in Colonia del Sacramento und bringt uns zu unserem ãOpamobilÒ.

Bei der letzten Tour hat es uns ja einige Probleme bereitet; will es jetzt wieder was gut machen? Per dreht den SchlŸssel um – ãOmobÒ lŠuft! Und wenn wir GlŸck haben, dann lŠuft und lŠuft und lŠuftÕs.

 

Geschafft, nach einem Tag stauen, rŠumen, sortieren, ist alles untergebracht. NatŸrlich haben wir wieder viel zu viel, aber das ist ja immer so.

Sandra erzŠhlt uns von dem ungewšhnlichen Winter in diesem Jahr: Regen, StŸrme und wieder Regen, seit unserer Ankunft ist es nur noch schšn. Temperatur zwischen 25 und 30¡C, schon fast zu warm, zum GlŸck kŸhlt es nachts erheblich ab. Alles blŸht, Rosen, Oleander, Geranien, Hibiskus, Bougainvillea und vieles mehr. Die Všgel sind schwer beschŠftigt, einige noch mit der Herstellung, andere schon mit dem Aufziehen der Brut. Die Papageien kreischen Ÿber unseren Kšpfen, sind aber so schšn grŸn, dass man sie in den BŠumen kaum sieht.

 

Wir fahren fŸr eine Nacht an unsere alte Stelle am Rio de La Plata, sitzen beim Sonnenuntergang am Ufer und schauen am nŠchsten Morgen den Fischern zu, als sie ihre Boote zu Wasser lassen.

 

 

Am nŠchsten Tag gehtÕs zumãBleistift-MuseumÒ. Tausende von Bleistiften, SchlŸsselanhŠngern, Bierdosen, u.a. sind hier in GlasschaukŠsten ausgestellt. DafŸr gab es auch schon einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde. Graf Faber-Castell war auch schon und hat ein paar au§ergewšhnliche Exponate dagelassen. NatŸrlich hŠngen Ÿberall Bilder mit dem Grafen und dem netten, fršhlichen EigentŸmer.  Unsere Freundin Ingeborg und wir haben auch etwas beisteuern wollen und Bleistifte mit Werbeaufdrucken deutscher Firmen mitgebracht. Das kam sehr gut an, und es wurde uns sofort angeboten, die Nacht auf der Wiese am Pferde-, Ziegen-, Schaf-, GŠnse-Gatter zu verbringen. Pferde galoppieren Ÿber die Wiese, Ziege klettert Ÿbern Zaun und schaut bei uns nach was Nahrhaftem vorbei. Um uns herum hoppeln Karnicken und mŸmmeln. Ein richtiger Seelebaumel-Platz.

 

Die Altstadt von Colonia hatÕs uns angetan, wir lassen uns ziellos durch die alten Gassen treiben. Die Stadt liegt an der MŸndung des Rio de la Plata, und bei guter Sicht kann man nachts die Lichter von Buenos Aires sehen. Wir klettern auf den Leuchtturm (roter Blink, 6 s) und bewundern die GemŠuer aus der Kolonialzeit. Von den Portugiesen gegrŸndet, ist die Stadt mit ihren rd. 340 Jahren fŸr hiesige VerhŠltnisse uralt. Vieles wurde restauriert und seit 1995 ist Colonia Weltkulturerbe.

Man kann wunderbar in vielen kleinen Restaurants drau§en sitzen, bestellt hier Ÿblicherweise eine Literflasche Bier mit zwei GlŠsern und isst Chivito, dŸnnes Lammfleisch mit Serrano-Schinken, Ei und reichlich KŠse Ÿberbacken.

Am Sonntag sitzen wir in deutsch-urugayischer Runde auf dem Camping- und Festplatz beim riesigen Asado. Die Gestelle mit den LŠmmern stehen neben dem Feuer und  garen  stundenlang. Zubereitung und Zerteilen der Tiere ist MŠnnersache. Das gare Fleisch wird kiloweise verkauft, eine lange Schlange steht mit mitgebrachten GefŠ§en an. Fleisch satt – was anderes wird beim Asado nicht gegessen.

 

Es fŠllt ein bisschen schwer, sich loszurei§en, aber wir wollen Ulli treffen, einen unserer ReisegefŠhrten von der Tour im letzten Jahr. Er landet am 06.10. in Montevideo, sein Auto steht am Meer im Paraiso Suizo, der Ferienanlage eines Schweizer Ehepaares. Gemeinsam wollen wir weiter reisen – zuerst noch ein StŸck an der uruguayischen KŸste und dann quer durchs Land zu den WasserfŠllen von Iguazu.

 

istÕs nicht herrlich kitschig????